Freitag, 25. Juni 2010 / 09:53:05
Das Internet erschwert die Arbeit der Polizei
Bern - Telefongespräche werden immer häufiger nicht mehr über traditionelle sondern über internetbasierte Technologien geführt. Diese Entwicklung stellt die Stafverfolgungsbehörden vor grosse Herausforderungen.
Denn die neuen Technologien ermöglichen es den Nutzern, gleichzeitig mit mehreren Partnern gesicherte Verbindungen herzustellen und - so geschützt - digital zu kommunizieren. Nicht nur die organisierte Kriminalität nutzt diese Mittel. Auch Pädophile und Wirtschaftsbetrüger greifen darauf zurück.
Wie das Bundesamt für Polizei (fedpol) in seinem Jahresbericht 2009 schreibt, erschwert dies sowohl die Verbrechensprävention als auch die Repression. Denn in allen Phasen eines Verbrechen spiele mittlerweile «die anonyme, verschlüsselte, weltweite Kommunikation über das Internet in Schrift, Bild und Ton eine entscheidende Rolle».
Verbrechen mit Google planen
Die rasante technologische Entwicklung, die unzähligen Anonymisierungsmöglichkeiten und die vermehrte Nutzung von mobilen Geräten würden die Identifikation von Internetnutzern immer mehr erschweren, heisst es weiter.
Gleichzeitig können Delikte dank Instrumenten wie «Google Maps» oder «Google StreetView» aus der Ferne und ohne Erkundung vor Ort präzise geplant werden.
Geldwäscherei-Netzwerke
Weitere für ein Verbrechen interessante Instrumente - wie etwa «Malware-Baukästen» (Software zur Schädigung anderer Internetnutzer) - können im Internet gekauft werden oder stehen gratis zur Verfügung. Sogar komplexe Geldwäscherei-Netzwerke können gegen Entgelt oder Beteiligung gemietet werden.
Das fedpol kann aber auch Erfolge vermelden. Das Bundesamt habe letztes Jahr mehrere Operationen mit rund 250 in der Schweiz wohnhaften Tatverdächtigen koordiniert. Dabei arbeitete die Schweiz mit anderen Ländern und den Kantonen zusammen.
fkl (Quelle: sda)
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