Donnerstag, 7. März 2013 / 09:11:00
«Spanisches Klubhaus»: Renovation statt Spekulation
Der Heimatschutz SG/AI stellt über ein Mitglied der Genossenschaft Spanisches Klubhaus den Antrag, die Liegenschaft des «Hogar Español» zu renovieren. Alle Genossenschafter/innen denen der Weiterbestand des Spanischen Klubhauses in der heutigen, einmaligen Atmosphäre am Herzen liegt, sind aufgerufen, an der Versammlung vom 26.3. teilzunehmen.
Der Vorstand der Genossenschaft Spanisches Klubhaus will das Lokal hinter dem Bahnhof verkaufen. Investoren haben offensichtlich grosses Interesse an einer höheren Ausnützung im aufstrebenden Quartier «hinter» dem Bahnhof. Ein solcher Verkauf würde aber das Ende des beliebten Hogar Español bedeuten. Allerdings müssen zwei Drittel der Genossenschafter/innen dem Verkauf zustimmen.
Zum Verkauf an einen Investor gibt es nun zwei Alternativanträge:
Die Mieter des Lokals, der Verein Hogar Español, plädiert für einen Neubau durch die Genossenschaft selbst.
Die neu geschaffene lokale Arbeitsgruppe «St. Gallen Stadt» des Heimatschutzes SG/AI setzt sich für den sanfteren Weg ein, für die Renovation des bestehenden Gebäudes.
Seitens des Heimatschutzes wird zwar begrüsst, dass der Verein Hogar Español auf das «fait accomplis» des Vorstandes der Genossenschaft reagiert, der im Alleingang den Verkauf des Hauses beschlossen hat. Der Heimatschutz empfiehlt aber allen Beteiligten, einen anderen Weg zu gehen. Er hat deshalb über sein Mitglied und Genossenschafter des Spanischen Klubhaus, Gallus Hufenus, einen Antrag eingereicht.
Antrag verlangt, dass das Lokal im Sinne des ursprünglichen Zwecks der Genossenschaft, am bisherigen Ort und im bisherigen Gebäude erhalten bleibt
Dieser verlangt, dass das Lokal im Sinne des ursprünglichen Zwecks der Genossenschaft, am bisherigen Ort und im bisherigen Gebäude erhalten bleibt. Die Genossenschaft soll ein Jahr Zeit bekommen, ein Sanierungsprojekt auszuarbeiten und das nötigte Geld bei Banken, bestehenden und neu aufzunehmenden Genossenschafter/innen oder Dritten zu beschaffen. Gelingt die Geldbeschaffung nicht, muss die Versammlung in einem Jahr einen neuen Entscheid fällen.
Der Heimatschutz ist überzeugt, dass das Spanische Klubhaus von der einmaligen Atmosphäre in diesem besonderen Gebäude lebt und in einem Neubau nur schwer funktionieren kann. Beim Klubhaus handelt es sich um den letzten in der Stadt St. Gallen erhaltenen Gesellschaftsaal aus der Zeit um 1900.
Laut Vorstand der Genossenschaft Spanisches Klubhaus werden für erste Renovationen 500'000 Franken flüssige Mittel benötigt. Der Heimatschutz ist überzeugt, dass mit einem neuen Genossenschaftsvorstand und/oder einer Arbeitsgruppe dieses Geld beschafft werden kann. (Für einen eventuellen Kauf der Villa Wiesental wurden innert fünf Wochen Finanzzusagen von 300'000 Franken abgegeben.)
Der Heimatschutz stellt sich mit dem Renovationsantrag gegen die Spekulationstendenzen «hinter» dem Bahnhof. Er steht aber ausdrücklich zu einer qualitativ guten Verdichtung. Eine Aufzonung auf «Kernstadtdichte» ist punktuell richtig und nötig. Zwischen Neubauten braucht es aber auch Freiräume. Der Betrieb des Hogar Español stellt einen solchen kulturellen Freiraum dar und trägt dazu bei, dass «hinter» dem Bahnhof ein Quartier mit Charakter erhalten bleibt.
li (Quelle: pd)
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