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Eine Hackergruppe in Las Vegas arbeitet an einer App namens «Glass House», mit der Bürger ihre gewählten Volksvertreter überprüfen können. (Symbolbild)
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Donnerstag, 4. Juli 2013 / 08:55:00
Gute Hacker sind gefragte Arbeitskräfte
«Der Web-Generation die Möglichkeit geben, etwas an die Community zurückzugeben und Entwickler in den Stadtregierungen zu verankern, damit sie dort mit den lokalen Grössen zusammenarbeiten können.»
Santa Cruz/Boston - Hacker werden zumeist als böswillige Cyber-Kriminelle dargestellt, die illegal in Regierungs- oder Unternehmens-Server eindringen und dort Daten manipulieren oder sogar stehlen. Dass diese Vorstellung tatsächlich sehr einseitig ist, zeigt ein aktuelles Beispiel aus den USA. Dort hat das kalifornische Start-up «Code for Amerika» mittlerweile eine regelrechte nationale Hacking-Hysterie unter jungen Nachwuchsprogrammierern ausgelöst. Die Organisation, die sich selbst als «neue Art öffentlicher Dienst» versteht, ruft Computerspezialisten dazu auf, sich in lokalen Hacker-Teams zusammenzuschliessen, um als sogenannte «White-Hats» Gutes im Sinne der zivilen Bevölkerung zu vollbringen.
«Sogenannte 'White-Hats' sind gewissermassen das moralische Gegenüber der bösen 'Black-Hats'», erklärt Martin Penzes, Geschäftsführer von «Safetica Österreich», gegenüber pressetext. Solche «guten Hacker» seien mittlerweile auch auf Regierungs- und Unternehmensseite zunehmend gefragte Arbeitskräfte. «Das Ausfindigmachen und Schliessen von Sicherheitslücken ist eine enorm wichtige Aufgabe, die vor allem für solche Betriebe, die häufig mit heiklen Daten zu tun haben, sehr empfehlenswert ist. Es liegen hierfür zwar noch keine konkreten Zahlen vor, ich bin mir aber sicher, dass die Nachfrage nach White-Hats gegenwärtig sehr hoch ist», ist Penzes überzeugt.
Von und für das Volk
«Code for America stellt sich eine Regierung vor, die im 21. Jahrhundert aus der Bevölkerung heraus und für das Volk arbeitet», so das zentrale Missions-Statement auf der offiziellen Webseite der Organisation. Um diese ambitionierte Vision Realität werden zu lassen, suche man eine sehr enge Kooperation mit regionalen Behörden, die vor allem die Entwicklung von Innovationen im zivilen technologischen Bereich vorantreiben soll. «Mit unserem Partnerprogramm geben wir der Web-Generation die Möglichkeit, etwas an die Community zurückzugeben und Entwickler in den Stadtregierungen zu verankern, damit sie dort mit den lokalen Grössen zusammenarbeiten können», heisst es weiter.
Bei den jungen US-Amerikanern kommt dieser Ansatz offenbar sehr gut an. Seitdem Code for America seine Initiative gestartet hat, haben sich unzählige White-Hats gemeldet und der zivilen Hacking-Bewegung angeschlossen. Heute koordiniert die Organisation eigenen Angaben zufolge bereits insgesamt 37 Hacking-Teams, die in rund 90 verschiedene Regionen der USA ausgeschickt werden, um gemeinsam mit örtlichen Behörden und Regierungsinstitutionen neue Technologien zu entwickeln, die das Leben der Bürger erleichtern sollen.
Verschiedene Projekte
Ein Beispiel für eines der Vorzeigeprojekte, das aus der Code-for-America-Initiative hervorgegangen ist, ist ein neuartiges Gerät, das es jedem Haushalt erlaubt, einfach und schnell den eigenen Wasserverbrauch zu messen. Eine andere Hackergruppe in Las Vegas arbeitet an einer App namens «Glass House», mit der Bürger ihre gewählten Volksvertreter im Kongress überprüfen und bewerten können. In Oakland soll zudem eine neue Webseite entstehen, die per Crowd-Sourcing Antworten auf alle möglichen häufig gestellten Fragen sammelt.
dap (Quelle: pte)
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